Ich bin ein Mensch mit ADHS    

Ich bin eine Spätdiagnostizierte, wie ich es gerne nenne, und mein Leben war bis zur Diagnose ein regelrechter Hindernisparcours. Es begann in der Schulzeit, wo ich aufgrund meiner Art zum Ziel von Mobbing wurde. Ich wurde von der 5. in die 7. Klasse versetzt, welche ich dann gleich zweimal durchlaufen sollte, und eine ungewollte Lehre als Koch folgte. Mit 18 heiratete ich und fand mich dann 13 Jahre lang in den Fängen eines Narzissten wieder. Gewalt und vieles mehr bestimmten meinen Alltag. Doch dank einer aufmerksamen Kindergärtnerin konnte ich dieser Hölle entfliehen. Ich verbrachte viele Tage im Krankenhaus, erlitt Schmerzen und Panikattacken.

Eines Morgens konnte ich plötzlich nicht mehr sehen, und meine Beine versagten. Im Krankenhaus stellte man ein Burnout fest. Nach einiger Zeit konnte ich wieder sehen und meine Beine bekamen ihre Kraft zurück.

Nach einem Fernstudium und dem Versuch, im Leben Fuß zu fassen, bestätigte ich mir selbst und mein Umfeld,  dass mit mir etwas anders war als mit anderen. Trotz zahlreicher Tests blieb meine Andersartigkeit vorerst als Diagnose unentdeckt. Immer mehr Nahrungsmittelunverträglichkeiten plagten mich, Krankheiten schienen kein Ende zu nehmen, und meine Art mich auszudrücken hinterließ bei vielen den Eindruck, ich sei dumm. Dieses Missverständnis trifft viele Menschen mit ADHS. Dabei wurde mir nach ausführlichen Untersuchungen klar, dass bei mir genau das Gegenteil der Fall ist. Zudem habe ich ein hohes Maß an emotionaler Intelligenz *erlangt*. Emotionale Intelligenz beschreibt die Fähigkeit, eigene und fremde Gefühle korrekt wahrzunehmen, zu verstehen und zu beeinflussen. 
Bei Erwachsenen äußert sich ADHS oft anders als bei Kindern. Nicht jede ADHS ist gleich, und die Symptome können sich bei Männern und Frauen erheblich unterscheiden. Während Männer eher äußerlich unruhig sind, können Frauen ihre Unruhe oft nach innen kehren und äußerlich ruhig wirken, was dazu führt, dass viele Frauen und Mädchen spät oder gar nicht diagnostiziert werden. Doch dies hat oft schwerwiegende Folgen wie Angststörungen, Panikattacken, Depressionen, Reizdarm und Unverträglichkeiten, wie mein Beispiel zeigt. Manche neigen dazu, impulsiv zu handeln, und haben Schwierigkeiten, ihre Emotionen zu kontrollieren.
Ich habe verschiedene Bewältigungsstrategien für meine ADHS gefunden. Ein Ansatz, der für mich wirksam ist, sind Meditationen und die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln. Sie helfen mir, bestimmte neurologische Prozesse zu unterstützen und meine Symptome zu lindern. Omega-3-Fettsäuren, Magnesium, Zink sowie bestimmte Vitamine wie Vitamin B6 und B12 sind beliebte Nahrungsergänzungsmittel, die mir helfen. Dennoch möchte ich betonen, dass Nahrungsergänzungsmittel allein möglicherweise nicht ausreichen, um ADHS effektiv zu bewältigen. Viele kombinieren sie daher mit anderen Therapien wie Verhaltenstherapie, kognitiver Verhaltenstherapie und gegebenenfalls Medikamenten, um Symptome besser zu kontrollieren und ein erfülltes Leben zu führen.
Im Oktober 2023 gründete ich eine ADHS-Erwachsenengruppe in meinem Wohnort, die sich als äußerst unterstützend und familiär erwiesen hat. In dieser Gruppe verstehen wir einander, können Erfahrungen austauschen und einander unterstützen, was eine wertvolle Ergänzung zu anderen Behandlungsmethoden darstellt. Der Zusammenhalt in dieser Gruppe hat einen positiven Einfluss auf mein Leben und meine Bewältigung der ADHS-Symptome.


Für alle, die mehr wissen möchten, kann ich unbedingt 2 Dinge empfehlen. Zum einen die Podcast Folge von Dr. Anne Fleck, von den ErnährungsDoc (Eine wunderbar authentische Ärztin, ich durfte sie persönlich bei einem Termin kennenlernen, 

Zur Podcast Folge



Du darfst dich jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat, ohne Anmeldung, zu uns gesellen. Immer um 18.00 im Gemeindehaus Großsolt. Einen großen Parkplatz findest du gegenüber. 

 

 

 

                                 Wenn du dazu mehr wissen möchtest, darfst du dich gern an mich wenden.

 

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